Kirchliche Trauung
Sie haben Interesse an einer kirchlichen Trauung? - Dann sind Sie auf dieser Seite genau richtig. Im Folgenden finden Sie ein FAQ zu den wichtigsten Fragen rund um eine kirchliche Trauung, beantwortet vom Sprecher der Landeskirche Dan Peter. Ihre Fragen waren nicht dabei oder Sie haben noch weitere Fragen? Dann scheuen Sie sich nicht und melden Sie sich bei Pfarrerin Deborah Drensek!
Kann ich mir den Pfarrer oder die Pfarrerin für die Trauung selbst aussuchen? Wenn ja, wie mache ich das?
Natürlich kann man sich die Pfarrerin oder den Pfarrer für die Trauung auch selbst aussuchen. Vielleicht kennt das Paar schon eine andere Pfarrperson als die am Ort, oder es hat sich bei einer anderen Trauung in besonderer Weise angesprochen gefühlt. Diese Pfarrperson darf man direkt kontaktieren oder ansprechen. Es gibt in unserer Landeskirche aber keine Liste dafür, denn eigentlich sind die Ortspfarrerinnen und -pfarrer verantwortlich.
Aber man darf auch gerne und ungeniert im örtlichen Pfarramt anfragen, wenn man bestimmte Vorstellungen in Bezug auf den Trauort und damit verbunden auch auf die Trauperson hat.
Wieviel Spielraum habe ich bei der Gestaltung der Feier? Gibt es feste Pflichtelemente? Gibt es No-Gos?
Am besten bringt das Paar beim ersten Gespräch mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer seine Vorstellungen ein. In der Regel findet sich rasch das, was für einen passt. In jedem Gottesdienst, auch bei einer Trauung, wird gebetet, gesungen und es gibt eine Ansprache. Unbedingt zur Trauung gehört das Traubekenntnis, also das Ja-Wort.
Für diesen Teil gibt es zwei Möglichkeiten: Die eine ist die der „Fragen“, die der Pfarrer oder die Pfarrerin stellt, und auf die das Brautpaar mit „Ja, mit Gottes Hilfe" antwortet. Die andere Form ist die der „Erklärung“, bei der die Brautleute einander ein Versprechen geben. Der Wortlaut dieser Fragen bzw. der Erklärung kann variieren. Dann folgt der Zuspruch des Segens und ein besonderes Gebet für das Paar.
Was nicht hineinpasst, wären Elemente, die nicht mit dem christlichen Glauben vereinbar sind.
Viele meiner Gäste waren noch nie in einer Kirche. Wie kann ich sie vorbereiten? Gibt es Regeln?
Die Grundregel lautet: Alle sind willkommen, ob Gottesdienst-erfahren oder zum ersten Mal dabei. Weil bei Trauungen häufig Gäste dabei sind, die nicht alle Abläufe kennen, werden gerne Programmblätter mit Liedern und Hinweisen ausgelegt. Diese darf das Brautpaar nach eigenen Vorstellungen fertigen und auch alles andere Wichtige darauf notieren. So können sich alle schnell orientieren und beteiligen.
Was kostet eine kirchliche Trauung?
Grundsätzlich werden für Trauungen in der eigenen Kirchengemeinde keine Gebühren verlangt, auch nicht für den Gottesdienst und die Kirche. Wenn aber eine Trauung nicht am Wohnort geschehen soll oder in einer speziellen Kapelle oder an einem anderen eingeführten Ort, verlangen die Gemeinden oder Besitzer einen Kostenersatz für die Nutzung, Reinigung oder anderen Aufwand. Wenn Pfarrerin oder Pfarrer für eine Trauung extra anreisen müssen, sollte man ihnen auch die Fahrtkosten ersetzen.
Falls es später einmal schwierige Zeiten in unserer Ehe gibt – wie kann uns die Kirche dann helfen?
Fast in jeder Kirchengemeinde oder im Kirchenbezirk gibt es Paarberatungen, Veranstaltungen oder Angebote, die speziell für Paare gedacht sind und auch die häufigsten Themen in Partnerschaften behandeln. Jederzeit kann man aber auch aktiv um Hilfe und Unterstützung, um Gespräche oder Gebet anfragen. Bei bestimmten Problemen vermitteln die Gemeinden auch den Kontakt zu Fachstellen.
Wie sieht die evangelische Kirche eigentlich eine Scheidung? Hat man dann in den Augen der Kirche versagt, und darf z.B. nicht mehr am Abendmahl teilnehmen?
Eine Scheidung wünscht sich niemand, ist manchmal aber die einzige oder sogar die bessere Möglichkeit, wenn andere Versuche im Miteinander nicht mehr greifen. Scheitern gehört auch zum Leben und schließt uns nicht von der Liebe und Zuwendung Gottes aus. Daher schließt auch die Kirche niemanden von ihrer Gemeinschaft und vom Abendmahl aus.
Darf man nach einer Scheidung oder nach dem Tod eines Ehegatten ein zweites Mal kirchlich heiraten?
Der Tod eines Ehegatten hebt ohnehin die erste Ehe auf („…bis dass der Tod euch scheidet“). Daher ist eine erneute Trauung immer möglich. In der evangelischen Kirche darf man auch nach einer Scheidung nochmals kirchlich heiraten. Vielleicht hilft es, sich vorher klarzumachen, weshalb man es erneut versuchen will. Auch hierbei möchte die Kirche das Paar unterstützen.